Linsenluxation
Bei einer Linsenluxation löst sich die Linse aus ihrer Aufhängung, es
kommt zu einer Zerreißung der Zonulafasern (Die Zonulafasern sind kreisförmig um die Linse des Auges angeordnete, elastische Fasern. Sie
bilden in ihrer Gesamtheit die Zonula ciliaris und verbinden die Linsenkapsel mit dem Ziliarkörper), die die
Linse befestigen. Reißen die Fasern des Aufhängeapparates, wird die Linse
locker und kann in die vordere Augenkammer, in den Glaskörperraum fallen oder
in der Pupille eingeklemmt werden. Man unterscheidet zwischen einer primären und sekundären Linsenluxation.
Primäre Linsenluxation (PLL):
Ist genetisch bedingt, meist sind beide Augen betroffen.PLL kommt meist bei Terrier Rassen im Alter von 5-7 Jahren vor.
Sekundäre Linsenluxation:
Eine Folge von
anderen Augenerkrankungen wie z.B. Trauma, Entzündung im Auge, hoher
Augeninnendruck. Bei einer Behandlung muss die Linse aus dem Auge entfernt werden
(intrakapsuläre Linsenextraktion). Anschließend kann eine neue Kunstlinse eingesetzt werden (eine sog.
Sulkuslinse). Man spricht von einer Subluxation, wenn die Fasern nur teilweise gerissen sind.
Unter Umständen kann diese „schlotternde“ Linse nach einer Stabilisierung durch
einen Kapselspannring durch eine neue künstliche Linse ersetzt werden.
Linsenluxation in den Glaskörperraum:
Die vordere Augenkammer erscheint tiefer, sichtbares
"Irisschlottern". Die luxierte Linse kann chirurgisch entfernt werden oder Pupille wird mit
Medikamenten eng gestellt, sodass die Linse nicht nach vorne luxiert.
Linsenluxation in die
Vorderaugenkammer/Linse in Pupillaröffnung eingeklemmt:
Die Linse ist als
kugeliges (weißes) Gebilde in der Pupille oder in der vorderen Augenkammer
sichtbar. Die Abfuhr des Kammerwassers wird blockiert, der Augeninnendruck steigt sehr
häufig an und es kommt zur Schädigung der Netzhaut -> NOTFALL! Es sollte Rasch eine Linsenextraktion (teilweise oder komplette operative Entfernung der Augenlinse)
erfolgen.
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