Hypophysärer Zwergwuchs (HZ)
Ist eine schreckliche unheilbare Störung die man sich bei keinem Hund wünschen würde. Es ist eine genetische Entwicklungsstörung der Hypophyse. Die Hypophyse ist eine Hormondrüse der eine zentrale übergeordnete Rolle bei der Regulation des Hormonsystems im Körper zukommt. Sie ist eine Art Schnittstelle, mit der das Gehirn über die Freisetzung von Hormonen in der Hypophyse Vorgänge wie Wachstum, Fortpflanzung und Stoffwechsel reguliert. Die Hypophyse sitzt im Türkensattel (Sella turcica), einer knöchernen Vertieferung der mittleren Schädelgruppe auf der Höhe der Nase. Die geläufige deutsche Bezeichnung ist Hirnanhangsdrüse. Es entsteht dadurch ein Mangel an einigen wichtigen Hormonen. Durch die verminderte Produktion des Schilddrüsen-Stimulierendes-Hormon (TSH) haben sie eine Schilddrüsenunterfunktion. Ca. 20% der Hunde, innerhalb der betroffenen Rassen sind Träger dieser Abweichung. Noch Intrauterin (in der Gebärmutter) oder während der Geburt sterben viele Zwerge. Die mit Zwergwuchs geborenen Welpen sterben zu ca. 90% während der ersten Woche, die restlichen 10% werden im Durchschnitt ohne Behandlung nicht lange Leben. Mit der Behandlung und Medikamenteneinstellung kann der erkrankte Hund mehrere Jahre leben. In der regel erkennt man erst nach mehreren Wochen nach der Geburt Zwergwuchs, wenn die Wachstumsstörung im Vergleich zu den anderen Welpen offensichtlich wird.
Symptome:
Die Welpen bleiben im Wachstum und in der Entwicklung zurück. In der Regel zeigt sich ein flaues Verhalten und ein flauschiges Haarkleid, oft sieht man eine rundliche Stirn.
Äußere Merkmale:
HZ betroffene Welpen bleiben schon in der Wurfkiste im Wachstum zurück. In dem Alter von 5 Wochen werden die Wachstumsstörung immer deutlicher zu erkennen. Weitere äußerliche Merkmale sind Fuchsartiges Köpfchen mit weit auseinanderstehenden Ohren, einer spitzen Schnauze und einem leichten Überbiss (Überbiss kann sein - muss nicht sein), zusätzlich blinzeln sie verstärkt in hellen Sonnenlicht! Sie behalten ihr Welpenfell und/oder werden teilweise Kahl. Neben der Tatsache das die HZ erkrankten Hunde kleinwüchsig bleiben, haben sie noch verschiedene schreckliche Nebensymptome wie z.B. zurück bleiben im Wachstum, Welpen artiges Benehmen, eine Schilddrüsenunterfunktion, Entwicklungsstörung der Halswirbel (neurologische Symptome), gestörter Fruchtbarkeitszyklus, ein sehr spätes Abwerfen des Welpenfells und wenn dieses dann ausfällt kommt es oft zu einer bleibenden Haarlosigkeit, Hautentzündung, Juckreiz, chronische Funktionsstörung der Nieren und Leber, verlangsamte Reaktionen, Muskelschwund, das Fehlen oder die Missbildung der Geschlechtsorgane kann eine weitere Folge der veränderten Hormonzusammenstellung sein, wenn sie nicht täglich mit Medikamenten versorgt werden.
Mögliche Behandlung:
HZ ist nicht heilbar, aber eine Behandlung mit Wachstumshormonen und Thyroxin verbessert die Lebensqualität erheblich und man kann den Hunden ein relativ normales Leben ermöglichen. Zur Zeit gibt es sehr wenig über die Prognose für behandelte Hunde zu sagen. Ohne Behandlung liegt die Lebenserwartung bei ca. 4 Jahren. Obwohl die behandlung unter anderem für eine bassere Funktion der Organe wie z.B. Leber, Nieren und Haut sorgt, können sonstige Symptome dazu führen, das die Prognose der behandelten Hunde schlechter wird. Unbehandelte Hunde spüren früh die Folgen der Hormon-Mängel. Im ersten Jahr sind sie noch ziemlich aktiv und fröhlich aber desto älter sie werden, wird es immer schwieriger sie am Leben zu erhalten.
Ursache:
Die Erkrankung hat eine Unterentwicklung der Hypophyse zu Folge. Die Hypophyse kann dadurch nicht genügend Hormone GH (Growth Hormone), TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), LH (Luteinisierendes Hormon), FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) und Prolaktin produzieren, was die Entwicklung und die Funktion des Hundes erheblich beeinträchtigen. Da die meisten Zwerg Welpen in den ersten Wochen sterben, kann die Abnormität für Generationen unbemerkt weitergegeben werden. Träger der genetischen Abweichung können mittels Gen-Tests ermittelt werden.
Vererbung:
Erwartete Resultate des Züchtens der Strategien zur Rückläufigkeit der Krankheit |
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Elternteil 1 |
Elternteil 2 Genotype |
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Normal |
Träger |
Befallen "Krank" |
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Normal |
Alle = Normal (N/N) |
1/2 = Normal (N/N) |
Alle = Träger (N/HZ) |
Träger |
1/2 = Normal (N/N) |
1/4 = Normal (N/N) |
1/2 = Träger (N/HZ) |
Befallen "Krank" |
Alle = Träger (N/HZ) |
1/2 = Träger (N/HZ) |
Alle = Befallen (HZ/HZ) |
Die Tabelle zeigt die wünschenswerten Verpaarungen (grau-schattierte Kästen), welche mindestens ein Elternteil haben, der durch den Test genetisch normal ist. Alle weiteren Verpaarungen sind eine Gefahr des Produzierens der Welpen, die mit HZ befallen werden. |
Durchführung der Untersuchung:
Für das Probematerial ist ein Backenschleimhautabstrich oder auch 0,5 ml EDTA-Vollblut möglich. Die Probeentnahme macht der Tierarzt.
Das Ergebnis liegt in der Regel innerhalb von 1-2 Wochen nach Probeeingang im Labor vor. Der Auftraggeber erhält neben einem Laborbefund
ein auf das Tier bezogenes Zertifikat aus dem die genetische Konstellation bezüglich des analysierten Status der Krankheit hervorgeht.
Für das Zertifikat ist die Angabe der Zuchtbuchnummer oder Chipnummer erforderlich.
Durchführung der Untersuchung:
Für das Probematerial ist ein Backenschleimhautabstrich oder auch 0,5 ml EDTA-Vollblut möglich. Die Probeentnahme macht der Tierarzt. Das Ergebnis
liegt in der Regel innerhalb von 1-2 Wochen nach Probeeingang im Labor vor. Der Auftraggeber erhält neben einem Laborbefund auch ein auf das Tier
bezogenes Zertifikat aus dem die genetische Konstellation bezüglich der analysierten Status des Gendefektes hervorgeht. Für das Zertifikat ist die Angabe
der Zuchtbuchnummer oder Chipnummer erforderlich.
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